Florian 2012
Am Freitag, den 19.10.2012 besuchten der Bürgermeister, Herr
Gottwald, der Gemeindewehrleiter, Steve Mucha, sowie die Ortswehrleiter Helmut
Dietrich und Hans-Peter Schindler die in Dresden stattfindende Feuerwehrmesse
"Florian".
Sie informierten sich dort über neue Entwicklungen im Bereich des Brand- und
Katastrophenschutzes und suchten den Erfahrungsaustausch mit Fachleuten
der Branche. Die Technikausstellung beeindruckte mit vielen Innovationen.
Besonders interessant waren z.B. Systeme zur Sicherung von Bach- und
Flussläufen bei Hochwasser. So stellte eine Firma aus Freilassing eine s.g.
"Floodtube" vor. Es handelt sich dabei um
einen in der Regel 15 Meter langen und im Durchmesser 70 bzw. 90 cm dicken
Kunststoffschlauch, der mit Wasser gefüllt in sehr kurzer Zeit als
Hochwasserschutzdamm aufgebaut werden kann. Durch die Kombination mehrerer Floodtubes sind Stauhöhen bis zu 1,60 m möglich. Wird der
Damm nicht benötigt kann er zusammengelegt auf sehr kleinem Raum gelagert
werden. Diese Lösung ist bedeutend effektiver als die Errichtung eines
Sandsackwalles, welche jedes Mal aufs Neue einen hohen Zeit-, Personal- und
Materialaufwand mit sich führt. Denkbar wäre der Einsatz einer solchen Technik
beispielsweise in Liebenhain, wo an der Brücke bei
Hochwasser schon mehrfach ein relativ langer Sandsackwall errichtet werden
musste.
Eine weitere, interessante technische Lösung stellte die Feuerwehr Ottendorf (bei Sebnitz) vor.
Diese setzt ein "Eisernes Pferd" (Transportraupe) ein, um Technik im
unwegsamen Gelände zu befördern. Es handelt sich hierbei um ein kleines, durch
einen Verbrennungsmotor angetriebenes ca. 400 kg schweres Kettenfahrzeug
welches ähnlich einem Hubwagen über eine Deichsel gesteuert wird. Es kann also
quasi von einem Kameraden "gezogen" werden. Ursprünglich stammt das
Fahrzeug aus Skandinavien, wo es in großen privaten Waldgebieten zum Holzrücken
verwendet wird. Das "Eiserne Pferd" kann auf einem serienmäßigen
Tandem-Tieflade-Anhänger transportiert werden. Die
Kameraden der Feuerwehr Ottendorf passten das
Fahrzeug durch Umbauten an Ihre Bedürfnisse an und benutzen es seit mehreren
Jahren erfolgreich für die verschiedensten Einsätze, wobei der Schwerpunkt bei
der Waldbrandbekämpfung liegt. Das Fahrzeug kann z.B. genutzt werden um eine
tragbare Pumpe durch unwegsames Gelände (Wald, steile Hänge, Schlamm) an ein
Gewässer zu befördern. Ferner können Schlauchmaterial, Geräte, Ausrüstung,
Werkzeuge oder kleine Löscheinrichtungen transportiert werden. Denkbar ist auch
die Montage einer Aufnahmevorrichtung für eine Krankentrage um verletzte
Personen aus schwerzugänglichem Terrain zu retten. Vorstellbar ist die Nutzung
einer solchen Technik z.B. in Schönborn, um von der nahegelegenen Zschopau Wasser mittels einer tragbaren Pumpe den Berg
hinauf zu fördern. Weitere Einsatzmöglichkeiten wären im Rossauer Wald gelegene
Feuerlöschteiche, Baumsturzeinsätze, Waldbrände, technische Hilfeleistungen
abseits von Wegen und Straßen, Brände bei denen eine Zufahrt sonst nur von der
Wasserseite (Zschopau) möglich wäre usw. Neben
den zwei hier beschriebenen Ausstellern, gab es noch bedeutend mehr zu sehen.
Alles zu beschreiben, würde aber hier den Rahmen sprengen.
Nach einem Tag voller Anregungen traten die vier Messebesucher am Nachmittag
ihre Rückreise an.
Steve Mucha
Gemeindewehrleiter
Bild 1: "Floodtube" /
Bild 2: Transportraupe "Eisernes Pferd"