Brandursachenermittlung 2013
Die fünf Ortsfeuerwehren der Gemeindefeuerwehr Rossau
absolvierten am Freitag, den 22. Februar eine Sonderausbildung zum Thema
Brandursachenermittlung.
Um die praktischen Erfahrungen der Brandursachenermittler für die eigene Arbeit nutzen zu können, findet für die
Kameradinnen und Kameraden im Schnitt alle ein bis zwei Jahre eine gemeinsame
Ausbildung zu diesem Thema im Feuerwehrgerätehaus Rossau statt.
Kriminalhauptkommissar Günter Hegewald und Kriminalhauptmeister Jens Bochert
von der Kripo Chemnitz berichten in diesem Rahmen von Ihrer Arbeit. Sie geben
Hinweise, worauf die Kameraden achten sollen, um so wenige Spuren wie möglich
zu vernichten. Ferner erläutern Sie verschiedene Brandursachen und deren Häufigkeit.
Dieses Mal referierte Herr Bochert u.a. über das Thema
fahrlässige Brandstiftung. Er erläuterte an Beispielen wie schnell durch die
Arbeit mit dem Trennschleifer bzw. Gasbrenner ein Brand entstehen kann. Noch
häufiger aber entstünden Brände durch unsachgemäßen Gebrauch von
Haushaltsgeräten. Der Klassiker ist hier der angelassene Herd. Etwas tiefer
ging Herr Bochert bei dem Thema Kerzen. Wie Untersuchungen zeigten, sind
Teelichte besonders gefährlich. Sie wurden ursprünglich konzipiert, um Speisen
und Getränke warm zu halten, werden jetzt aber für alle möglichen Anwendungen
genutzt. Im Flammenmantel werden Temperaturen von bis zu 1400 °C erreicht.
Die Hülle wird bis zu 120 °C heiß. Werden Teelichte in Steinen, Gefäßen o.ä.
betrieben, so kann die enorme Hitze nicht abgeleitet werden. Stehen sie auf
einem brennbaren Untergrund, so kann sich dieser entzünden. Auch Pyramiden,
welche mit Teelichten betrieben werden seien nicht ohne. Besonders gefährlich
wird es, wenn mehrere Teelichte direkt neben einander gestellt werden. Durch
die große Hitze verdampft das Kerzenwachs schneller und es bildet sich eine
extrem große Flamme. Eine weitere häufige Brandursache sind glimmende
Zigaretten. Diese brennen ohne Zug mit ca. 320 °C, frisch angesogen mit ca. 550
°C.
Im letzten Teil der Ausbildung widmete sich der Referent der vorsätzlichen
Brandstiftung. Am Beispiel von Fahrzeugbränden zeigte er, welche Schäden
hierdurch verursacht werden können. Nach einer Diskussionsrunde dankte Herr
Bochert den Anwesenden für ihre Aufmerksamkeit und signalisierte, dass er gern
im nächsten Jahr wieder kommen möchte.
Steve Mucha, Gemeindewerhrleiter