Hochwasser 2013
Auf Grund des lang anhaltenden Dauerregens eskalierte am
Freitag, den 31.05.2013 die allgemeine Wetterlage und es kam zu massiven
Überschwemmungen und Wassereinbrüchen im gesamten Gemeindegebiet. Um 15:13 Uhr
erfolgte die erste Alarmierung der Ortsfeuerwehr
Schönborn-Dreiwerden-Seifersbach durch die Rettungsleitstelle Freiberg. Kurze
Zeit später folgten die Feuerwehren Rossau, Greifendorf, Moosheim und
Hermsdorf. Da die Leitstelle durch die Vielzahl von Einsätzen überlastet war,
waren die Ortsfeuerwehren auf sich gestellt und arbeiteten in Eigeninitiative. Anders
als bei der Flutkatastrophe 2002 kam diesmal das Wasser von hinten. Innerhalb
weniger Minuten ergoss sich das über Tage angestaute Wasser über Straßen und
Grundstücke, die Bäche schwollen an und traten über die Ufer. In Greifendorf
bildete sich ein zweiter Bach, der durch den gesamten Ort floss. Große Teile
von Schönborn-Dreiwerden und Seifersbach wurden überflutet. Das Gleiche spielte
sich in Rossau ab. Durch die Kameradinnen und Kameraden der Feuerwehr wurden
sofort schadenabwehrende Maßnahmen eingeleitet. So wurde, wo möglich, durch das
Errichten von Dämmen und das ziehen von Gräben eine Umleitung des Wassers weg
von Wohngebäuden bewirkt. Außerdem wurden Sandsäcke verteilt, Wohnungen beräumt
und Keller ausgepumpt. Die Einsätze zogen sich bis in die Nacht. Der
Gemeindewehrleiter forderte die Ortswehrleiter auf, Ihre Wehren für das
Wochenende in Bereitschaft zu halten.
Nach einem relativ ruhigen Tag, wurde am Samstag um 20:07 Uhr die Ortsfeuerwehr
Schönborn-Dreiwerden-Seifersbach zu einem Baumsturz an die Zschopautalstraße in
Schönborn-Dreiwerden alarmiert. Um 23:46 Uhr spitzte sich die Lage erneut zu.
Die Zschopau stieg immer weiter an und die Errichtung eines Sandsackdammes in Liebenhain
wurde nötig. Die Rossauer waren hier bis zum Sonntag, 02:52 Uhr im Einsatz.
Nach einer kurzen Pause folgte für Rossau um 07:15 Uhr die nächste Alarmierung
nach Liebenhain. Der Einsatz dauerte bis 10:31 Uhr. Um 11:00 Uhr richtete der
Gemeindewehrleiter, Steve Mucha, im Feuerwehrgerätehaus Rossau eine
Einsatzzentrale ein, von der aus er als Einsatzleiter alle Einsätze auf dem
Gemeindegebiet koordinieren konnte. Um 11:32 Uhr begann die nächste
Einsatzwelle. Um 13:30 Uhr rief der Landrat den Katastrophenalarm aus. Im
Gerätehaus Rossau wurden alle freien Kräfte zusammengezogen und auf die
verschiedenen Einsatzorte verteilt. Die zentrale Verpflegung erfolgte im
Schulungsraum der Ortsfeuerwehr. Der Gemeindewehrleiter befand sich im
ständigen Kontakt mit der Technischen Einsatzleitung des Landratsamtes (TEL). Sandsackfüllstationen
gab es in Rossau und Greifendorf. Mit Hilfe des Bauhofes wurden die Sandsäcke
dann im Gemeindegebiet verteilt. Der Sandsackdamm in Liebenhain musste
permanent verstärkt werden. Kurz vor 14:00 Uhr brach in Dreiwerden ein Teich
und flutete den Bäckerweg, einige Keller und Teile des Sportplatzes. Um 16:30
Uhr entschieden sich der Bürgermeister und der Gemeindewehrleiter für eine
Evakuierung des Ortsteiles Liebenhain, da die Sicherheit der Anwohner nicht
mehr gewährleistet werden konnte. Am Abend beruhigte sich die Lage langsam. Die
meisten Kameraden konnten nach vielen Stunden Einsatz nach Hause geschickt
werden. In Rossau wurde eine Einsatzgruppe gebildet, die über Nacht im
6-Stunden-Takt wechselte. Um 21:15 Uhr löste stellv. Gemeindewehrleiter René
Weißenberg den Kameraden Steve Mucha als Einsatzleiter ab. Während der
Nachtstunden erfolgten regelmäßige Kontrollfahrten. Am Montag, den 03.06.2013,
um 04:00 Uhr Übernahm der Gemeindewehrleiter wieder die Einsatzleitung und
begleitete die Kameraden der Einsatzgruppe bei Ihrer Kontrollfahrt, um sich
einen Überblick über die Lage zu verschaffen. Der Sandsackdamm in Liebenhain
zeigte auf Grund der starken Strömung inzwischen ein Leck. Im Laufe des Morgens
konnte das Leck geschlossen werden. Die Geländer der Straße wurden zur
Druckentlastung demontiert. Der Damm verschob sich zwar etwas, konnte aber
gehalten werden. Um 16:30 durften dann auch die Rossauer Kameraden nach Hause
gehen. Die Einsatzzentrale Rossau wurde durch den Gemeindewehrleiter bei der
TEL abgemeldet. Er blieb indes mit seinem Diensthandy in Bereitschaft. Am
04.06.2013, um 10:00 Uhr beendete der Landrat den Katastrophenalarm. Im Einsatz
waren rund um die Uhr alle Ortsfeuerwehren der Gemeinde Rossau mit mehr als 70
Kameraden, der Bauhof sowie viele Freiwillige und Firmen. Es wurden mehr als 50
Tonnen Sand verfüllt und rund 4.000 Sandsäcke ausgegeben. Insgesamt mussten
mehr als 50 Einzelmaßnahmen bewältigt werden.