Test Hohlstrahlrohre
Am Mittwoch, den 12.06. testeten Kameraden der Feuerwehr auf dem Gelände
des Feuerwehrgerätehauses Seifersbach Hohlstrahlrohre verschiedener Hersteller.
Für dieses Jahr ist die Beschaffung von je einem Hohlstrahlrohr für die
Ortsfeuerwehren Greifendorf und Schönborn-Dreiwerden-Seifersbach geplant.
Bisher arbeiteten die Wehren mit relativ alten Standardstrahlrohren. Diese sind
wenig flexibel und sorgen bei Innenangriffen meist für einen großen
Wasserschaden. Bei dem Löschmittel Wasser besteht der Hauptlöscheffekt in der
Kühlwirkung. Trifft das Wasser auf den Brandherd, so verdampft es zu
Wasserdampf und bindet damit Wärme. Je Feiner das Wasser zerstäubt wird, desto
größer ist der Kühleffekt. (Sprühstrahl) Zur Verdeutlichung: Aus einem Liter Wasser
können bei vollständiger Verdampfung bis zu 1700 Liter Wasserdampf entstehen.
Manchmal braucht man jedoch auch große Wurfweiten. (Vollstrahl) Z.B. bei
Brandherden, an die man nicht nah genug heran kommt. Die alten Strahlrohre
können nicht beide Anforderungen vereinen.
Hohlstrahlrohre haben den Vorteil, dass sie von Vollstrahl bis sehr breitem
Sprühstrahl über einen Einstellring sehr schnell und präzise einstellbar sind.
Außerdem kann man die Menge des Wasserdurchflusses regulieren, was bei
Wohnungsbränden sehr wichtig ist. Statt hunderte Liter Wasser pro Minute
auszuwerfen, kann gezielt mit weniger Löschmittel gearbeitet werden. Ein weiter
positiver Aspekt ist der Selbstschutz der Einsatzkraft. Durch die große
Wärmebindung und den bis zu 110° breiten Sprühstahl ist die Einsatzkraft besser
vor der auftretenden Wärmestrahlung geschützt. Durch die Konstruktionsweise
kann das Strahlrohr blitzschnell geöffnet und wieder geschlossen werden, was
die stoßweise Abgabe von Wasser z.B. zur Abkühlung von unter der Zimmerdecke
gesammelten Brandgasen ermöglicht. Die Gefahr einer Durchzündung kann so
drastisch gesenkt werden.
Wie sich bei dem Test gezeigt hat, muss es nicht unbedingt das teuerste
Strahlrohr sein. Die Kameraden entschieden sich für ein Strahlrohr der unteren
Mittelklasse, das sehr intuitiv und leicht bedienbar ist.
Verbesserung der Rettungstechnik
Die Gemeinde Rossau beschafft für die Ortsfeuerwehr Rossau
eine neue leistungsstärkere Rettungsschere.
Im Gemeindegebiet sind die Ortsfeuerwehren Greifendorf, Rossau und
Schönborn-Dreiwerden-Seifersbach mit Rettungssätzen ausgestattet. Zu diesen
gehören standardmäßig eine Rettungsschere und ein Spreizer. Diese Geräte werden
z.B. bei der Rettung von eingeklemmten Personen aus verunfallten Fahrzeugen
benötigt. Oft sind die Fahrzeuge so deformiert, dass ein Zugang nur noch mit
schwerer Technik geschaffen werden kann. Solche Geräte arbeiten in der Regel mit
einem Betriebsdruck von 630 bis 720 bar. Die Fahrzeugindustrie entwickelt immer
stabilere Karosserien, die ein öffnen mit der vorhanden Technik immer
schwieriger machen. Aus diesem Grund hat der Gemeinderat in seiner Sitzung am
17.06. bestätigt, dass für die Ortsfeuerwehr Rossau, die schon sehr oft zu
schweren Verkehrsunfällen gerufen wurde, diese neue Schere der Firma LUKAS
beschafft wird. Sie hat bis zu 70 % mehr Leistung als die Vorhandene und
sichert die Einsatzfähigkeit der Gemeindefeuerwehr Rossau im Bereich der
technischen Hilfeleistung für die nächsten Jahre.
Steve Mucha, Gemeindewehrleiter